Seit einigen Jahren ist es gute Tradition, dass wir zu unserer Auftaktveranstaltung des Jahres zu Gast bei Prof. Dr. Christian Grohè, dem Chefarzt der Evangelischen Lungenklinik Berlin-Buch, sind.
In diesem Jahr war es der 2.Mai zu dem wir 28 Vereinsmitglieder und 16 Patienten der Lungenklinik begrüßen konnten.
Nach einem kleinen Mittagessen begrüßte unser Landesleiter Dr. Katzberg die Anwesenden, insbesondere die Patienten der Lungenklinik, denen er unsere Vereinsaktivitäten kurz vorstellte und alle Mitglieder über unsere Fördergelder und Ausgaben in 2018 grob informierte.
Anschließend nahm Prof. Dr. Grohè das Wort, informierte zum Inhalt der Vorträge und wünschte uns gutes Gelingen für den Tag.
Im ersten Vortrag stellte uns Dr. med. Marwin Bannehr vom Immanuel Klinikum Bernau, dem Herzzentrum Brandenburgs den Einsatz eines implantierbaren Hämodynamikmonitors bei der Pulmonalarteriellen Hypertonie am Beispiel Cardio MEMs vor.
Anmerkung: Hämodynamik bezeichnet den Blutfluss in Abhängigkeit von der Strömungsmechanik.
Wir wissen, dass der Pulmonalarteriendruck (PA-Druck) bisher nur mit dem Rechtsherzkatheder unter gesicherten Bedingungen im Kathederlabor messbar ist.
Insbesondere für die Beurteilung von Patienten mit Herzinsuffizienz ist die Kenntnis von Druckänderungen unter täglicher Belastung sehr bedeutsam.
Ausschlaggebend sind diese Messungen auch, um die Effektivität der eingeschlagenen Therapien zu beurteilen und zu optimieren.
In den USA ist es gelungen den Patienten über einen minimalinvasiven, risikoarmen Eingriff eine kleine Messsonde zur Druckmessung (Batterielos!!) zu implantieren.
Über ein (nicht ganz kleines) Auslesegerät, auf das sich der Patient legen muss, kann nun der PA-Druck online an die Klinik übermittelt werden. Damit liegen Messwerte unter Realbedingungen vor.
Leider ist diese Technik in Deutschland bisher nur in Studien verfügbar. Das Gerät kostet ca. 12.000 €. Es muss in der Studie festgestellt werden, inwieweit sich teure Krankenhausaufenthalte durch Einsatz dieser Technik vermeiden lassen.
Dieses „Cardio MEMS“ genannte Verfahren / Gerät ist ein implantierbarer Hämodynamikmonitor (IHM) der Früherkennungen von Änderungen der hämodynamischen Verhältnisse vor Eintritt von Ereignissen wie Wassereinlagerungen in der Lunge und in den Beinen, Krankenhausaufnahme oder Zustandsverschlechterung zulässt.
Dr. Bannehr ging dann auf das Krankheitsbild der pulmonalen Hypertonie ein, die Diagnosestellung und die Beurteilung der Effektivität der Therapie.
Anhand einer Messreihe von Druckwerten mit dem Cardio MEMS gemessen im Zeitraum 24.07.2017 bis 02.11.2017 bei einem Patienten erläuterte er uns die aus der Auswertung sichtbaren Erkenntnisse. Gut zu sehen waren z.B. die Druckänderungen nach Medikamentewechsel.
Seine Schlussfolgerung:
Einsatz eines IHM
– Möglichkeit zur langfristigen und präzisen Überwachung des pulmonal arteriellen Drucks
– gute Ergebnisse bei Patienten mit Herzinsuffizienz und pulmonaler Hypertonie
Einsatz bei Patienten mit primärer pulmonaler Hypertonie scheint sinnvoll, muss aber durch weitere Studien in der Zukunft bestätigt werden.
Durch Vermittlung von Prof. Grohè stellte uns Detlef Tupat, ein Patient des Immanuel Klinikum Bernau (Studienteilnehmer), sein Cardio MEMS in Aktion vor.
Die geplante Übungseinheit zu Atemtechniken musste leider wegen Erkrankung der Physiotherapeutin ausfallen.
Ersatzweise organisierte uns die Sekretärin Frau Neitzel noch einen verantwortlichen Mitarbeiter, mit dem wir in ausgiebigen Diskussionen viele Probleme der Sauerstoffversorgung unserer Patienten diskutieren konnten.
Insbesondere die Patientenrechte diesbezüglich wurden nochmals eingehend dargestellt, da sich unsere Patienten oft um ihre individuellen Bedarfe zur Versorgung mit den Krankenkassen auseinandersetzen müssen.
Mit vielen neuen Erkenntnissen wurde die Veranstaltung 15:30 Uhr beendet.
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