Am Freitag, dem 14. September trafen wir uns am S-Bahnhof Bernau um zu den HELIOS Kliniken Schwerin zu starten. Leider waren nur die Mitglieder dabei, die auch sonst zu unseren Veranstaltungen kommen.
Die Veranstaltung war eine sehr schöne Tour bei bestem Wetter.
So hatten wir den Tag geplant:
08.30 Uhr Abfahrt S-Bahnhof Bernau mit dem Bus (pünktlich)
12.00 Uhr Mittagessen in den Helios Kliniken Schwerin
12.30 Uhr Vortrag Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie
Prof. Dr. Alexander Staudt
„Herzrhythmusstörung und deren Behandlung durch Ablation“
Anschließend Diskussion u.a. Bericht unseres Mitglieds Angela Beier
„Bewältigung von Alltagsproblemen bei PH“
14:15 – 15:00 wahlweise Dampferfahrt od. Schlossbesichtigung (diese entfiel, wegen mangelndem Interesse)
ca. 15.00 Uhr Rückreise
ca. 18:00 Uhr Busankunft in Bernau
Der Bus war gechartert und es ging vom S-Bahnhof Bernau nach Schwerin. Der Bus modern und angenehm.
Unser Stammbusfahrer, wie jedes Jahr, war Herr Klassen, der für Kaffee und heiße Würstchen unterwegs sorgte. Einige Mitglieder fuhren mit ihrem PKW (wegen der Sauerstoffversorgung), andere kamen aus Rostock. Der Bus war also nicht voll besetzt, was die Möglichkeit bot, Plätze zu wechseln und miteinander zu plauschen.
Die Zeit verging wie im Flug, schon waren wir da.
Empfangen wurden wir von dem Leiter der Unternehmenskommunikation der Klinik, der uns leider mitteilen musste, dass der geplante Vortrag vom Chefarzt der Kardiologie und Angiologie Prof. Dr. Alexander Staudt von ihm nicht gehalten werden kann, da er dringend in der Klinik gefordert ist. Da unser Thema Herzrhythmusstörung und deren Behandlung durch Ablation sein sollte, waren wir erfreut zu erfahren, dass dazu Videos vom Klinikum als Weiterbildungsmaßnahme vorhanden waren.
Zuerst ging es aber zum Mittagessen.
Die Klinik hatte für uns eine schmackhafte Gulaschsuppe, Obst und belegte Häppchen vorbereitet. Getränke standen auf den Tischen.
Anschließend sahen wir uns den Vortrag von Prof. Dr. Staudt als Video in einem Beratungsraum an. Einige Passagen waren für uns sehr schwer verständlich, da dieser Vortrag vorrangig für Mediziner und Studenten gedacht war.
Wir erhielten vom Klinikvertreter die Information, dass im Internet weitere Videos im Zusammenhang mit Herzkrankheiten verfügbar sind. Es gibt sowohl leicht verständliche Videos, als solche für Mediziner und Studenten.
Für Patienten mit Herzproblemen sind diese Videos sehr empfehlenswert.
Von Prof. Dr. Alexander Staudt erklärende Videos sind zu folgenden Themen vorhanden:
- Einsatz eines Herzschrittmachers
- Einsatz eines Herzkatheders
- Wie wird eine Herzklappe ersetzt
Von Oberarzt Dr. Jörg Ruppert wird im Video sehr gut die elektrophysikalische Untersuchung (s.g. EPU) erklärt.
Da ich selbst diese Prozedur schon 4 Mal durchgemacht habe, kann ich sagen, noch nie wurde mir die EPU so gut erklärt.
Video: * Wie läuft eine elektrophysikalische Untersuchung ab.
Dieses Video sollte sich jeder Patient mit Herz-Rhythmusstörungen ansehen.
Auch die Videos für Mediziner und Studenten sind sehenswert. Wenn man sie sich mehrmals ansieht, kann man durchaus einiges verstehen.
Empfehlenswert: * Diagnostik u. Therapie der Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz ist oft Ursache der pulmonalen Hypertonie.
Und hier sind die Videos zu finden:
Auf Grund der veränderten Situation hatten wir ausreichend Zeit für Diskussion und Erfahrungsaustausch.
Angela Beier berichtete sehr anschaulich, wie sie als PH Patientin (mit Sauerstofflangzeittherapie) das letzte heiße Jahr erlebte.
Sie ist seit vielen Jahren von der Krankheit betroffen und erlebt oft täglich schwankende Veränderungen ihres Gesundheitszustandes und ihrer mentalen Verfassung, man könnte auch Gemütszustand sagen.
Oft kann sie feststellen, dass dies mit Wetterwechseln einhergeht.
Der heiße Sommer hat ihr beim Atmen besondere Schwierigkeiten bereite. Im Winter dagegen hat sie das Gefühl, dass ihre Lunge einfriert. Als sie einmal auf 800m Höhe war, hat ihr Herz 2 Tage lang gekämpft. Das spürt man. Sie kontrolliert ihren Sauerstoffgehalt regelmäßig mit einem Pulsoxymeter (kleines Gerät für den Finger, im Handel ab ca. 20€).
Auch die täglichen Dinge ,wie Treppensteigen, Tragen von Einkaufstaschen, schnelleres Gehen bereiten Atemnotprobleme und wollen gut überlegt sein.
Alles Probleme, die jeder Betroffene mehr oder weniger stark selbst kennt.
Günther Fliegel wies in der Diskussion darauf hin, dass Patienten mit Blutverdünnung bei intensiver Zahnreinigung auf Verletzungsfreiheit achten müssen. Also die Intensität etwas zurückschrauben, obwohl bekannt ist, dass Parodontitis zu Herzschwäche führt.
Wichtig für PH Patienten ist auch eine feste Bindung zu einem vertrauten Arzt, der sich mit pulmonaler Hypertonie auskennt.
Nach seiner Erfahrung sind oft jüngere Ärzte zu dem Krankheitsbild gut informiert.
Jeder Patient soll über die Krankheit gut informiert sein und regelmäßig seine Untersuchungen fordern.
Nichts geschieht im Selbstlauf. Wer das selbst nicht mehr schafft, muss seine Angehörigen einspannen.
Im Weiteren sprach er über die unzureichende Versorgung der Patienten mit Sauerstoff bei einem Wechsel der Durchflussmenge
(2Liter, 4l, 6l, 8l,…). Die Beurteilung der optimalen technischen Gegebenheiten wird oft durch den Kraftfahrer (der den Sauerstoff liefert) vorgenommen. Diese Beurteilung sollte aber ein sachkundiger Mitarbeiter des Sauerstofflieferanten treffen.
Den Lieferzuschlag durch die Krankenkasse erhält aber meist der kostengünstigste Sauerstofflieferant. Ist das immer der qualitativ Beste?
Patienten berichteten über ärztliche Untersuchungen in sehr großen Abständen,
über Nebenwirkungen, die sie selbst kurieren, oder aushalten.
Bei unserer Grunderkrankung, sollte man vom Arzt in jedem Fall die Ursachen abklären lassen.
Nach der Veranstaltung in der Klinik unternahmen wir noch eine Dampferfahrt auf dem Schweriner See und konnten das Schweriner Schloss von der Seeseite betrachten.
Ein schöner Ausklang der Veranstaltung bei herrlichem Wetter.
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