Am Anfang bestimmte uns die Sorge, nicht genügend Anmeldungen für unser diesjähriges Herbsttreffen zu bekommen. Die Zusagen waren zunächst spärlich, doch es kamen dann doch fast dreißig Patienten und Angehörige in das Lungenzentrum Donaueschingen. Sie sollten nicht enttäuscht werden: Ein sehr gelungener und informativer Vortrag von Dr. Hinrich Bremer mit anschaulichen Beispielen aus seiner klinischen Praxis veranschaulichten das nicht einfache Thema „Pulmonale Hypertonie“.
Zunächst gab es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer, in der sie von der Art der PH und den Schwierigkeiten, wie diese überhaupt erkannt wurde, erzählten. Die Bedeutung einer guten Partnerschaft in den Krankheitsphasen unterstrich Dr. Bremer in seinem Resumée des Gesagten.
Er stellte nun die Klinik vor und wie diese – auch seit unserem letzten Besuch vor vier Jahren – sich veränderte und mit ihr die Zahl der betreuten Patienten. Aktuell sind es ungefähr 150. Machte er früher die unerlässliche Rechtsherzkatheteruntersuchung alleine, so sind es heute bereits fünf Ärzte, die diese vornehmen. Mit Blick auf die diesjährige Weltkonferenz in Nizza skizzierte er die rasante Entwicklung, die es mit PH seit ihrer ersten Beschreibung im 19. Jahrhundert genommen hatte.
Einen breiten Rahmen nahm nun die Diagnose der Krankheit ein, die Abgrenzung der einzelnen Arten und die Schwierigkeit, sie unter ähnlich verlaufenden Krankheiten und Symptomen zu erkennen.
Die Therapien der einzelnen Formen der PH unterscheiden sich z.T. sehr, doch einige allgemeine Maßnahmen sind gleich. Dazu gehören: Influenza- und Pneumokokkenimpfung, Schwangerschaft vermeiden, Psychologische Betreuung, Sauerstoffgabe (bei Flügen), Regional- statt Allgemeinanästhesie bei Operationen und ein überwachtes körperliches Training. Zu den unterstützenden Maßnahmen zählen Eisenmangelkorrektur, Antikoagulation, Diuretika, Behandlung von Vorhofflimmern oder die Langzeitsauerstoffgabe. Dr. Bremer zeichnete anschließend auch die unterschiedlichen Signalwege und Wirkungsweisen der gegenwärtig verschriebenen Medikamente zur Behandlung der PH auf, bis hin zur Implantierung von Pumpen zur Gabe von Prostacyclin (Trepostinil). Letztere Option wird im Klinikum Donaueschingen mit Erfolg durchgeführt.
Nach dem von vielen Fragen unterbrochenen und angeregten Vortrag lud uns Dr. Bremer zum Mittagessen in das Klinikrestaurant ein – dafür an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank, ebenso für die weitere Frage- und Antwortrunde im Anschluss an das Essen, auch das Bereitstellen von Rollstühlen oder Gehhilfen.
Ein überaus gelungener Patiententag bei schönem Wetter auf der Baar.
Klaus Konz
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