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„Immer in Bewegung bleiben – wenn auch in kleinen Schritten!“

Vanessa Antritter, Region Rastatt 

„Immer in Bewegung bleiben – wenn auch in kleinen Schritten!“ Vanessa Antritter hat ihren eigenen Weg gefunden, mit der schweren Krankheit Lungenhochdruck umzugehen. Dazu gehört regelmäßige Bewegung. „Leichte Spaziergänge und muskelaufbauende Übungen haben mir Kraft zurückgegeben.“ Die 41-Jährige beweist bei ihrem Bewegungsprogramm eine bewundernswerte Konsequenz. Zugleich achtet sie auf die Signale ihres Körpers. Wenn es im Sommer heiß ist, geht sie früh morgens spazieren und ruht sich anschließend aus. „Ich habe mir Routinen erarbeitet, halte Pausen ein.“ 

Vanessa Antritter lebt mit Mann und Tochter bei Rastatt in Baden-Württemberg. Die Diagnose hereditäre pulmonale arterielle Hypertonie (hPAH) erhielt sie 2010. Damals, während ihrer Schwangerschaft, litt sie zunehmend an Kurzatmigkeit, das Treppensteigen fiel ihr schwer, sie schlief viel. „Ich hatte kaum noch Herzpumpfunktion.“ Ihre Gynäkologin wies sie in eine Klinik ein; auf der Intensivstation wurde sie in ein medikamentöses Koma versetzt. Ihre Tochter kam per Notkaiserschnitt zur Welt. Anschließend wurde sie ins Universitätsklinikum Heidelberg verlegt. Professor Ekkehard Grünig, Leiter des dortigen Zentrums für Pulmonale Hypertonie, bestand darauf, dass sie ihr Kind zuvor zwei Mal sah. „Er hatte recht. Die Bindung an meine Tochter trieb mich an zu überleben.“ 

Eine besondere Herausforderung bestand für Vanessa Antritter darin, „damit umzugehen, nicht die Mutter zu sein, die ich mir vorgestellt hatte“. Sie war auf Unterstützung bei der Kinderbetreuung angewiesen, sodass sie und ihr Mann Elternassistenz bekamen, bis ihre Tochter sieben Jahre war. Unterdessen litt sie darunter, dass sich die Aufmerksamkeit immer zuerst auf sie als schwer Erkrankte richtete – auch bei Anlässen, bei denen es eigentlich ums Kind ging. „Lungenhochdruck hat nicht nur medizinische Aspekte. Die Krankheit wirkt sich auf die ganze Familie und auf alle Lebensbereiche aus.“ Vanessa Antritter ist es ein besonderes Anliegen, diese Schwierigkeiten öffentlich anzusprechen: Auf ihrem Instagram-Account @phschnecke teilt sie Eindrücke aus ihrem Alltag als relativ junge PH-Patientin und Mutter. 

Sie selbst hat gelernt, Unterstützung von ihrem Mann und ihren Eltern anzunehmen, sich mit ihrer inzwischen 14-jährigen Tochter darüber zu verständigen, inwieweit diese bei einem eventuellen Notfall einbezogen werden will, und im Übrigen „das Thema Krankheit auch mal auszuklammern“. Auch medizinisch hat sich die Situation von Vanessa Antritter stabilisiert. Jahrelang galt sie als Kandidatin für eine Lungentansplantation; mittlerweile steht sie nur noch passiv auf der Warteliste. Nach wie vor ist sie in Heidelberg in Behandlung und bekommt die Medikamente Treprostinil sowie Sotatercept. Sie war in eine Studie zu dem 2024 zugelassenen Sotatercept einbezogen und nimmt nun an einer Follow-up-Studie zu den Langzeitwirkungen teil. Gleich nach ihrer Diagnose 2010 trat Vanessa Antritter dem Verein pulmonale hypertonie e.v. (ph e.v.) bei. „Der Austausch mit Gleichgesinnten hat mir gerade am Anfang viel gebracht.“ 

Zu ihrem Instagram-Account

Bericht: Sibylle Orgeldinger

 

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