
„Zwischen Idealismus und Realität lässt sich auch leben.“
Dunja S., Pfalz
„Zwischen Idealismus und Realität lässt sich auch leben.“ Dies hat Dunja erkannt. Die 60-Jährige leidet an Sklerodermie, Lungenfibrose und Lungenhochdruck. Trotz der unheilbaren Erkrankungen liebt sie das Lachen und hat gerne Spaß. Geht das überhaupt? „Unbedingt“, sagt Dunja. „Humor nimmt den Krankheiten etwas von ihrer Schwere und verleiht dem Leben mehr Leichtigkeit.“ Daher umgibt sie sich am liebsten mit Menschen, die eine positive Einstellung mitbringen. Im Verein pulmonale hypertonie e.v. (ph e.v.), der von Lungenhochdruck Betroffene und ihre Angehörigen unterstützt, hat sie solche Menschen kennengelernt. Sie trat dem Verein 2024 bei. Beim bundesweiten Patiententreffen in Frankfurt am Main erhielt sie nicht nur wichtige Informationen; sie fand auch Kontakte zu Gleichgesinnten. „Die Gespräche waren anregend – manchmal ging es sogar lustig zu.“
Mit Ende 30, als junge Mutter, erhielt Dunja die Diagnose Sklerodermie. Diese Autoimmunerkrankung, bei der sich das Bindegewebe verhärtet, betrifft bei ihr vor allem die Lunge und hat zu einer Lungenfibrose geführt – die Lunge ist vernarbt, die Atmung behindert. Vor rund zehn Jahren hörte Dunja in der Scleroderma Liga e.V. einen Vortrag von Professor Ekkehard Grünig, Leiter des Zentrums für Pulmonale Hypertonie des Universitätsklinikums Heidelberg. Er sprach über Lungenhochdruck bei Sklerodermie. Dunja nahm an einer entsprechenden Studie teil und erhielt selbst die Diagnose Lungenhochdruck. Seitdem ist sie in Heidelberg in Behandlung, nimmt Medikamente und führt bei Belastung zusätzlich Sauerstoff zu. „Ich bin dankbar für alles, was die moderne Medizin leistet.“
Eine besondere Krise durchlebte Dunja 2017, als zusätzlich Lungenkrebs bei ihr diagnostiziert wurde. Den Krebs hat sie überwunden. Sie hat mittlerweile gelernt, im Moment zu leben, ihre Kräfte einzuteilen und genau wahrzunehmen, was ihr guttut. Dabei hilft ihr auch ihr Hund. Sie liebt Erlebnisse in der Natur und Erfahrungen mit Kunst als ergänzende Perspektiven zu den täglichen Nachrichten. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der örtlichen Kirchenbücherei und genießt den Kontakt zu anderen Menschen. Besondere Freude hat sie an Gesellschaftsspielen und gemeinsamen Unternehmungen mit Freunden „Selbsthilfe betrifft für mich nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und die Seele.“
Bericht: Sibylle Orgeldinger
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