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„Leben mit PH - Ich hab´s nicht im Gesicht“

Claudia Zabel

Ein Leben voller Herausforderungen und Hoffnung

Geboren wurde ich als gesundes Mädchen, voller Energie und Lebensfreude. Doch das Schicksal hatte andere Pläne für mich. Bereits im Alter von vier Jahren wurde bei mir ein Herzgeräusch entdeckt – ein Rasseln, das zunächst unauffällig schien, doch im Laufe der Jahre immer wieder für Unsicherheit sorgte. Trotz dieser kleinen Warnzeichen blieb ich in meiner Leistung stets unauffällig, was mich lange Zeit stark machte.

Mit der Geburt meines ersten Kindes erlebte ich einen Moment der Freude und des Glücks. Mein Sohn war zwar klein und schmächtig, doch gesund – ein Wunder, das mein Herz erfüllte. Die Geburt verlief spontan und gut, und ich dachte, alles sei in Ordnung.

Doch das Leben hatte noch mehr Prüfungen für mich parat. 2006 wurde ich plötzlich mit einem Nierenstau ins Krankenhaus eingeliefert. Die Krankheit war ernst, und ich musste Antibiotika und viel Flüssigkeit über die Vene erhalten. Es war eine schwere Zeit, doch ich kämpfte mich zurück ins Leben und kehrte an meine Arbeit als Filialleiterin einer Metzgerei zurück.

Doch das Schicksal ließ mich nicht los. 2009 begannen wiederkehrende Blasenentzündungen, begleitet von unerklärlichem Blutzuckerabfall. Ein drei Tage dauernder Hunger-Kurs brachte unerwartete Ergebnisse: Ich verlor in der ersten Nacht drei Kilo, was niemand für besorgniserregend hielt, obwohl es für mich selbst alarmierend war, da ich ja immer sehr schlank war. Trotz aller Bemühungen wurde kein Diabetes diagnostiziert, doch die Beschwerden ließen nicht nach.

Im November desselben Jahres fühlte ich mich so schwach, dass ich meinen letzten Arbeitstag antreten musste. Die Kraft schwand, und ich war gezwungen, mich in die Hände vieler Ärzte zu begeben. Sechs Wochen lang saß ich täglich in Arztpraxen, auf der Suche nach Antworten.

Schließlich brachte ein Linksherzkatheter im Krankenhaus Augsburg die Diagnose: pulmonal arterielle Hypertonie, Lungenhochdruck. Ein Name für das, was mich belastete. Anfangs war ich erleichtert, endlich zu wissen, was mit mir los war. Ich fand Zuflucht auf dem Königstuhl in Heidelberg, wo ich zur Reha ging und heute noch behandelt werde.

2012 trat ich in die Erwerbsminderungsrente ein – ein schwerer Schritt, doch notwendig. Ich habe keinen Pflegegrad und keinen Sauerstoff, doch mein Leben ist nicht vorbei. Es hat sich verändert, ja, aber es ist immer noch lebenswert.

Heute finde ich neue Freude in meinen Hobbys: Ich stricke Socken und liebe meinen FC Augsburg. Trotz aller Widrigkeiten habe ich gelernt, das Leben mit Hoffnung und Mut zu umarmen. Meine Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass selbst in dunklen Zeiten das Licht der Hoffnung niemals erlischt.

Liebe Grüße 

Claudia Zabel

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