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„Ein Weg ohne Ziel ist wie eine Treppe ohne Ende“ 

Christoph Strauss, Recklinghausen

Stellvertretender Landesleiter ph e.v. Landesverband Nordrhein-Westfalen

„Ein Weg ohne Ziel ist wie eine Treppe ohne Ende.“ Diese Erkenntnis hat Christoph Strauss durch seine Erkrankung gewonnen und zum Leitspruch seines Lebens gemacht. 2019 wurde bei ihm Lungenhochdruck festgestellt, zunächst als Nebenbefund. 2024 bekam er nach einer Rechtsherzkatheteruntersuchung die Diagnose Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) bestätigt. „Mein Ziel ist ein erfülltes Leben. Die Krankheit hat einiges verändert, sodass ich meinen Weg anpassen musste.“ Der heute 60-Jährige, der in Recklinghausen im Ruhrgebiet lebt, nennt einige Beispiele: Er ist seit seiner Jugend als Sportschütze mit Gewehr und Armbrust aktiv, war mehrmals Schützenkönig und ist lizenzierter B-Trainer. Im Westfälischen Schützenbund 1861 e.V. engagiert er sich als Landestrainer im Schülerbereich. „Wegen der Erkrankung musste ich meine Aktivität einschränken und meine Aufgaben der Erkrankung anpassen – ich kümmere mich jetzt vor allem um Organisatorisches.“ 

Ebenso pragmatisch handhabt es Christoph Strauss bei seinem zweiten großen Hobby, dem Campen. Früher war er gern länger mit dem Wohnwagen unterwegs. Doch das An- und Abkuppeln und der Aufbau des Vorzelts sind inzwischen zu anstrengend für ihn. Daher hat er sich ein Wohnmobil gekauft, das komfortabler ist, und plant künftig kürzere Reisen. In Recklinghausen teilt sich Strauss ein Zweifamilienhaus mit einer seiner beiden Töchter und deren Familie. Zum Jahresende hat sich Nachwuchs angekündigt – es wird für ihn das dritte Enkelkind sein und das erste im Haus. „Dann wird es hier noch lebhafter, und ich weiß, dass ich gebraucht werde.“ 

Gebraucht wird Christoph Strauss auch in seinem Beruf, den er nach wie vor ausübt: Er ist Technischer Angestellter bei der Autobahn GmbH des Bundes. Seine Arbeit, die sich auf Autobahnen in ganz Westfalen bezieht, ist zweigeteilt: Sechs Monate ist er für die Erstauslösung des Winterdienstes zuständig und überwacht Wetter- und Messdaten von den Autobahnen, sechs Monate übernimmt er die Bauüberwachung auf Baustellen. Was wünscht er sich von seinem Umfeld? „Eigentlich nehmen alle Rücksicht auf meine Erkrankung. Manchmal wird es mir fast zu viel, aber sie haben ja recht – ich muss aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr verausgabe.“ 

Christoph Strauss hat einige Diagnosen, unter anderem allergisches Asthma bronchiale, Sarkoidose in der Lunge und Schlafapnoe. Wegen des Lungenhochdrucks ist er in der ASV-Ambulanz Pulmonale Hypertonie am St. Marien Hospital Lünen bei Dr. Norbert Rosendahl in Behandlung, bekommt eine Sauerstoff-Langzeittherapie von mindestens 16 Stunden täglich sowie den PDE-5-Hemmer Tadalafil. „Die Möglichkeit, ein zweites Medikament dazuzunehmen, bleibt offen. Derzeit bin ich jedoch stabil.“ Beim Umgang mit der Krankheit war und ist ihm der Verein pulmonale hypertonie e.v. eine große Hilfe. Daher hat Strauss auch gern die stellvertretende Landesleitung für Nordrhein-Westfalen übernommen. Mit dem Landesleiter Joachim Mohr steht er in intensivem Kontakt. „Inzwischen haben wir festgestellt, dass wir vor Jahren schon einmal beruflich miteinander zu tun hatten.“ Christoph Strauss empfiehlt allen von Lungenhochdruck Betroffenen und ihren Angehörigen, ph e.v. beizutreten. „Je größer der Verein, desto stärker die Gemeinschaft. Der persönliche Austausch tut einfach gut – dabei muss es nicht immer um die Krankheit gehen.“ 

Bericht: Sibylle Orgeldinger

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