Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer
Merken Weiterempfehlen

Trotz Lungenhochdruck so aktiv wie möglich leben! 

Bettina Weygoldt, Lörrach 

„Trotz Lungenhochdruck so aktiv wie möglich leben!“ Bettina Weygoldt freut sich auf jeden neuen Tag, obwohl sie schwer erkrankt ist. Sie leidet an pulmonaler venöser Verschlusskrankheit (PVOD), einer seltenen Form des Lungenhochdrucks, bei der die Lungenvenen verengt sind. Ihre Erkrankung lässt sich mit Medikamenten nicht erfolgreich behandeln. Daher ist sie nun aktiv für eine Lungentransplantation gelistet. Diese soll am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg vorgenommen werden. „Der Weg zur Entscheidung für eine Transplantation war lang und schwierig“, erzählt Bettina Weygoldt. „Doch nun bin ich froh, den Entschluss gefasst zu haben.“ Während der Wartezeit versucht sie, in Bewegung zu bleiben: Mit einer elektrischen Vespa legt sie kurze Strecken zurück. Auf einem E-Scooter begleitet sie ihren Partner, wenn dieser auf dem Fahrrad unterwegs ist. 

Vor ihrer Erkrankung war sportliche Bewegung das Lebenselixier für die in Lörrach lebende Bettina Weygoldt: Wandern im nahegelegenen Schwarzwald, Rad fahren, Schwimmen, Paddeln im Kajak – bei diesen Aktivitäten erholte sie sich am Wochenende. Von Beruf Lehrerin, war sie als Fachbereichsleiterin Textil an einer Gewerbeschule tätig. Im Sommer 2021 veränderte sich ihr Leben schlagartig: Sie brach während einer Fahrradreise in Norddeutschland zusammen. Die Diagnose PVOD erhielt sie im Dezember desselben Jahres im Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen. Seitdem ist sie in der Pneumologie des Universitätsklinikums Freiburg in Behandlung. 

Nach längerer Krankschreibung schied sie im Dezember 2023 aus dem aktiven Dienst als Lehrerin aus. „Ich musste lernen, mit der Krankheit zu leben“, sagt die heute 67-Jährige. Dabei half ihr auch der Verein pulmonale hypertonie e.v. (ph e.v.), dem sie 2022 beitrat. „Vor allem die informativen Fachvorträge bei den Patiententreffen in Frankfurt finde ich großartig.“ 

Ihren Alltag hat Bettina Weygoldt, Mutter dreier erwachsener Söhne, um die Krankheit herum organisiert. Ihre Wohnung liegt zentral in der Stadt, sodass die Wege zum Einkaufen kurz sind. Mit ihrem Partner unternimmt sie gelegentlich sogar Reisen. Diese müssen allerdings sorgfältig vorbereitet sein, weil sie auf ständige Sauerstoffzufuhr angewiesen ist. „Auch wenn es viel Aufwand erfordert – ich habe Strategien erarbeitet, um mir möglichst viel Freiheit zu bewahren.“ 

Bericht: Sibylle Orgeldinger

Weitere spannende Patientengeschichten finden Sie hier