
Patiententreffen am 22. März 2025 im Lungenzentrum Donaueschingen
Es war beim letztjährigen Kongress des DGP in Mannheim als uns – Helga Kühne und der Schreiber dieses Artikels – am Informationsstand unseres Vereins Dr. Hinrich Bremer vom PH-Zentrum Donaueschingen begrüßte. In dem folgenden, anekdotenreichen Gespräch stellten wir fest, dass wir bald wieder ein Treffen bei ihm auf der Baar, im Süden des Bundeslandes machen sollten. Das letzte Treffen lag vor der Corona Zeit zurück, und wir hatten ein solches Treffen ebenso ins Auge gefasst. So traf sich alles bestens und alle Interessierte zum Frühlingsanfang im Lungenzentrum Donaueschingen.
Zunächst gab es eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer, in der sie von der Art der PH und den Schwierigkeiten, wie diese überhaupt erkannt wurde, erzählten. Einen großen Raum nahm dabei die Versorgung mit Sauerstoff und die gefühlte sowie reale Unterversorgung ein. Zahlreiche Fragen aus dem Patientenkreis zeigten die individuelle Verunsicherung. Dr. Bremer wies auf die Hindernisse beim Messen des Sauerstoffs mit den handlichen Puls-Oxymeter hin: Kalte Finger oder ein Nagellackauftrag führen in aller Regel zum Scheitern der Messung.
Nach der Teilnehmerrunde stellte Dr. Bremer nun die Klinik vor, wie diese sich veränderte und mit ihr die Zahl der betreuten PH-Patienten. Aktuell sind es ungefähr 180 Betroffene und so stehen unterm Jahr ungefähr 150 der unerlässlichen Katheter-Untersuchungen des rechten Herzens an. Gegenwärtig belegt das Lungenzentrum mit dem eingespielten Team 66 der 1100 Betten im Klinikum, doch es steht eine gravierende Änderung an: Zum Jahresende soll das Lungenzentrum in das große Zentralklinikum in Villingen-Schwenningen umziehen. Somit wäre dies heute auch unser letztes Patiententreffen in Donaueschingen.

Mit einem Blick in die Geschichte der Krankheit zeigte Dr. Bremer die rasante Entwicklung, die es mit PH seit ihrer ersten Beschreibung im 19. Jahrhundert genommen hatte. Zahlreiche Welt-PH-Kongresse und eine Vielzahl von Medikamenten sind die Wegmarken der PH-Geschichte.
Die Diagnose der Krankheit und die Abgrenzung der einzelnen Arten waren nun Thema des Vortrags. Während sich die Therapien der einzelnen Formen der PH sich zum Teil sehr unterscheiden, sind einige Vorsichtsmaßnahmen für alle PH-Patienten gleich. Doch es gibt noch die geschlechtsspezifische Besonderheit in der ersten Form der PH – der PAH, dass 70% der Betroffenen weibliche Patientinnen sind. Zahlreiche Zwischenfragen gab es zum Bereich Schwangerschaft und PH und zum Wesen und Umfang von Risikogruppen.
Dr. Bremer zeichnete anschließend die unterschiedlichen und miteinander kombinierbaren Signalwege und verschiedenen Wirkungsweisen der gegenwärtigen Medikamente zur Behandlung der PH auf. Eine Patientin von ihm benötigt sogar eine 4-fach-Therapie. Das Klinikum in Donaueschingen war auch führend bei dem erstmaligen Implantieren einer Pumpe zur Gabe von Trepostenil. Die Behandlungsoption wird hier weiterhin mit Erfolg durchgeführt.
Eine sehr große Bedeutung hat für Dr. Bremer das PH-Netzwerk mit der Klinik in Bad Nauheim, mit Prof. Hoeper an der MH Hannover oder mit dem Klinikum München-Großhadern, wo, wenn nötig, die Lungentransplantation durchgeführt wird.
Es war ein überaus gelungener Patiententag auf der Baar. In der Kaffeepause zwischendurch gab es Butterbrezeln und zwei leckere Kuchen. Ein besonderer Dank gilt dafür unserem Mitglied Frau Christiane Stockmann und natürlich der Cafeteria der Klinik.
Klaus Konz