Zu unserem ersten Treffen in diesem Jahr lud Landesleiterin Helga Kühne wieder in das Sportheim „Zoam Schwoabentöpfle“ in Stuttgart-Möhringen ein. Bei ihrer Begrüßung konnte sie gut 40 Interessierte begrüßen. Mit der Begrüßung verbunden war eine Vorschau auf die Veranstaltungen in diesem Jahr.
Der stellvertretende Bundesvorstand Günther Thimm informierte anschließend über Aktuelles aus dem Bundesverband. Für einige Irritationen unter den Anwesenden sorgte ein sogenanntes „Patientenservice-Programm“ für PH-Patienten. Ein Service-Unternehmen möchte dabei in einem vom Patienten auszufüllenden Formular den behandelnden Arzt von seiner Schweigepflicht entbinden.
Gespannt lauschten die Zuhörer dem anschließenden Vortrag von Frau Helga Grunenberg „Atme richtig – was richtiges Atmen bewirken kann“. Als Atem- und Physiotherapeutin also eine Frau vom Fach und als selbst von PH Betroffene weiß sie um die besondere Bedeutung des Themas für uns Mitpatienten. Zunächst klärte sie über die grundsätzliche Bedeutung des „Atmens als unmittelbarer Ausdruck des Lebens“ auf. Es ist eben nicht nur ein reiner Gasaustausch zwischen Sauerstoff und Kohlendioxyd: jede Zelle des Körpers atmet. Daneben bestimmt die gegenwärtige Situation des Einzelnen das Atmen: bedrückende Ängste oder Stress führen zur Fehlatmung, die Muskulatur ist angespannt und verkrampft. Wohingegen die natürliche Atmung den Brustkorb (und die Lunge) deutlich weitet und entspannend wirkt. Bei einem bewussten Atmen, „auf sich hören“ wird dies besonders deutlich: beim Einatmen ist das Zwerchfell angespannt, ein Unterdruck lässt den Atem strömen. Beim Ausatmen ist das Zwerchfell entlastet, ausgedehnt und ein Überdruck bewirkt die Ausatmung. Mit der schönen Allegorie „es atmet mich“ versinnbildlichte Frau Grunenberg den Vorgang des fließenden Atems. Die Lippenbremse und die Dauer des Ein- und Ausatmens – am besten zu verfolgen beim Gehen oder Treppensteigen – waren noch weitere wichtige Aspekte im Theorieteil ihres Vortrages.
Die anschließenden, kurz gefassten Übungen konnten aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nur im Sitzen oder Stehen durchgeführt werden. Doch auch bei der Sitzübung kommt es auf die richtige Körperhaltung an, der diskrete Hinweis „Sie haben ihre Füße falsch gestellt“ an einen der Teilnehmer zeigte die Bedeutung des Körpers als Ganzes. Die Übungen dienten dazu, sich des Atmens bewusster zu werden: es bewusster und damit intensiver zu gestalten. Frau Grunenberg empfahl, 20 bis 30 Minuten des täglichen Lebens, in Pausen beim Autofahren oder bei Spaziergängen dem selbstaufmerksamen Atmen und eine der Übungen einzuräumen. Die kleinen, hilfreichen Anregungen waren beim anschließenden gemütlichen Beisammensitzen bei manchen Tischgesprächen noch ein Thema.
Klaus Konz
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